Am 22. März führten wir in Kooperation mit der Berliner Geschichtswerkstatt e.V. eine Gedenkveranstaltung für die Opfer des Kapp-Putsch in Schöneberg durch.
Nach einem kurzen Einstiegsreferat des Historikers Tobias Kühne führten wir unter der umsichtigen Leitung von Dr. Serge Embacher eine interessante Diskussion mit rennomierten Mitdiskutanten und zahlreichen Gästen.
Der Historiker Dr. Siegfried Heimann ordnete die Vorgänge des März 1920 in den Kontext der Entstehung der Weimarer Republik ein und wies nachdrücklich darauf hin, dass der Widerstand gegen den antidemokratischen Kapp-Putsch als "demokratischer Erinnerungsort" eine wichtige Funktion in der Erinnerungskultur der Bundesrepublik einnehmen sollte. Darüber hinaus wies er auf wichtige Ambivalenzen in der Geschichte der Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik hin.
Jürgen Karwelat von der Berliner Geschichtswerkstatt e.V. erinnerte an die politischen Probleme und Auseinandersetzungen, mit denen sich Initiativen zur Einrichtung einer Ehrengrabstätte für die Schöneberger Kapp-Putsch-Opfer in den letzten Jahrzehnten konfrontiert sahen und schlug vor, dieses Anliegen auch weiterhin nachdrücklich zu verfolgen.
Lars Oberg, direkt gewählter Abgeordneter des Berliner Abgeordnetenhauses für den Wahlkreis 2 in Schöneberg, unterstützte das Anliegen Jürgen Karwelats nachdrücklich und sagte seine politische Unterstützung zu. Darüber hinaus wies Lars Oberg darauf hin, wie wichtig das Erinnern an aufrechte Demokraten der Vergangenheit für die heutige politische Arbeit sei. Rechtsextremisten, so Oberg, müssten heute mit allen rechtlich zulässigen Mitteln durch die demokratische Zivilgesellschaft bekämpft werden, wofür er im Plenum einhellige Zustimmung fand.
Nach der eigentlichen Veranstaltung wurden die Diskussionen in lockerer Runde angeregt fortgesetzt. Wir bedanken uns bei allen Gästen und vor allem bei unseren Gastgebern von der Berliner Geschichtswerkstatt e.V.
Der Vorstand
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen